DIE LACKWARENMANUFAKTUR STOBWASSER

Zeugnis ab. Der Unternehmer unterhielt engen Kontakt mit der Prominenz der Stadt, wurde zum Vorstandsmitglied des Preußischen Gewerbevereins gewählt, von der Kunstakademie zum Akademischen Künstler ernannt sowie 1844 von der Preußischen Regierung mit dem „Roten-Adler-Orden“ ausgezeichnet.

  Namhafte Künstler arbeiteten für ihn, beispielsweise Friedrich Georg Weitsch, Ludwig Catel, Heinrich Stürmer und Friedrich Schinkel. Den Gegebenheiten der Zeit folgend, weitete die Manufaktur ab dem zweiten Drittel des 19. Jahrhunderts ihre Produktpalette neben Lackarbeiten erfolgreich auch auf Lampen, Lampengestelle und weiteres Kunsthandwerk aus.

  Nach Christian Heinrichs Tod im Jahre 1848 übernahm sein Sohn Gustav (geb.1816) das Unternehmen, wandelte es in eine Aktiengesellschaft um und firmierte fortan als „Berliner Lampen- und Bronzewaaren-Fabrik, vorm. C. H. Stobwasser & Co. Actien-Gesellschaft“.

  Unter seiner Leitung wandelte sich das Sortiment von angewandt handwerklicher Kunst zu in großen Mengen hergestellter Gebrauchsgüterproduktion. So war Stobwasser 1873 beispielsweise zum größten Lampenhersteller aufgestiegen. Schon 1863 konnte das Unternehmen unter seiner Leitung mit über 400 Mitarbeitern unter großer Anteilnahme der Regierung und der Einwohnerschaft ganz Preußens das 100-jährige Firmenjubiläum feiern.

Paar Kratervasen, Zinn, Dekor in Öl-Lackmalerei.
Berlin, Manufaktur Stobwasser, um 1800
Braunschweig, Städtisches Museum

 

Danach kann die Unternehmensentwicklung nicht zuverlässig weiterverfolgt werden, da nur wenige Archivalien vorhanden sind. Wechselnde Nachfolger sind jedoch noch bis ins erste Drittel des 20. Jahrhunderts belegbar.